3 – Emotionale Herausforderungen und Selbstfürsorge
ab TT.MM.JJ – Uhrzeit
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Emotionale HerausForderungen und Selbstfürsorge
TT.MM.JJ & TT.MM.JJ & TT.MM.JJ · Uhrzeit · ONSITE

HINTERGRUND
Dieses Modul vermittelt grundlegendes Verständnis für die Perspektiven und Herausforderungen von Angehörigen im Umgang mit Demenz. Durch Übungen und Quizfragen wird das Wissen gefestigt und Empathie für die Betroffenen und ihr Umfeld gestärkt.
Dieses Modul umfasst 3 Veranstaltungstermine
VORBEREITUNG
Notieren Sie sich für diese Sitzung Ihre Gedanken zu folgenden Fragen:
- Wie fühlt es sich an, wenn die eigene Mutter plötzlich fragt: „Und wer bist du?“
- Wie gelingt es, in kleinen Gesten und Momenten Würde und Respekt zu bewahren?
1. Lerninhalte und aufträge
Sie werden während des Unterrichts in Gruppen aufgeteilt und arbeiten gemeinsam an den folgenden Aufgaben während des Präsenzunterrichts.
Einstieg ins Thema
Beziehungsstrukturen verstehen
Auftrag 1
Abgabedatum: tt.mm.jjjj – hh:mm Uhr
Abgabe als Text
Das Thema Demenz hat viel mit Beziehungen zwischen Menschen zu tun. Es ist ein sehr persönliches Thema. Daher sind Kontakte ausschlaggebend für den Verlauf des Umgangs mit Demenz-Betroffenen.
Angehörige sind zentrale Kontaktpersonen für Demenz-Betroffene und Schnittstelle zu weiteren Akteuren wie Hausärzten, Pflegeheimen, Beratungsstellen (z.B. Alzheimer Bern) und Fachpersonal.
Die emotionale Nähe und das Vertrauensverhältnis zwischen den Beteiligten sind entscheidend für den Verlauf und die Qualität der Betreuung.
Abgabe 1
Wählen Sie aus dem Soziodiagramm drei Beziehungen (Verbindungslinien) und beschreiben Sie deren Berührungspunkte, Grösse des Vertrauensverhältnisses und Wichtigkeit im gesamten sozialen Beziehungsnetz einer Angehörigen einer von Demenz betroffenen Person.
Wählen Sie aus dem Soziodiagramm drei Beziehungen (Verbindungslinien) und beschreiben Sie deren Berührungspunkte, Grösse des Vertrauensverhältnisses und Wichtigkeit im gesamten sozialen Beziehungsnetz einer Angehörigen einer von Demenz betroffenen Person.
Verhaltensveränderungen einordnen
Auftrag 2
Abgabedatum: tt.mm.jjjj – hh:mm Uhr
Abgabe als Text
Abgabe 2
Lesen Sie die sechs Phasen, die Angehörige durchlaufen, durch. Überlegen Sie sich zu jeder Phase:
- Welche Gefühle könnten dabei auftreten?
- Welche Herausforderungen oder Fragen könnten entstehen?
- Notieren Sie Beispiele aus dem Alltag.
Angehörige übernehmen meist früh eine zentrale Rolle in der Betreuung und erleben dabei eine Vielzahl von Gefühlen, Unsicherheiten und Veränderungen im Alltag.
Diese Belastungen und Anpassungsprozesse führen dazu, dass Angehörige typische Reaktions- und Verarbeitungsphasen durchlaufen. Diese Phasen sind vergleichbar mit anderen Krisen- oder Trauerprozessen und spiegeln wider, wie Menschen versuchen, mit der neuen Realität umzugehen, ihre Rolle zu finden und die Beziehung zum erkrankten Menschen neu zu gestalten.
Angehörige durchlaufen typischerweise sechs Phasen, wenn sie mit Demenz im nahen Umfeld konfrontiert werden.
Phasenmodell
Ungewissheit
Man vermutet etwas, ist sich aber nicht sicher.
Gewissheit
Man hat die Diagnose «Demenz» erhalten.
Nicht-wahr-haben-wollen
Man glaubt nicht, dass man selber bzw. die betroffene Person an Demenz erkrankt ist.
Verantwortung
Man will alles für die betroffene Person übernehmen und organisieren, empfindet teils Schuld oder Überengagement gegenüber Betroffenen.
Suchen, finden, sich trennen
Man probiert Neues aus, öffnet sich anderen gegenüber, passt sich an eine veränderte Umwelt an und trauert um Dinge, die nicht mehr so sind wie früher.
Annahme
Man akzeptiert die Veränderung und den Verlust von Gekanntem, es erfolgt eine rationale und emotionale Akzeptanz.
Akzeptanz und respektvollen Umgang üben
Auftrag 3
Abgabedatum: tt.mm.jjjj – hh:mm Uhr
Abgabe als Video
Ein respektvoller und akzeptierender Umgang ist im Kontakt mit Demenz-Betroffenen und ihren Angehörigen von zentraler Bedeutung. Akzeptanz bedeutet, die Erkrankung und die damit verbundenen Veränderungen anzuerkennen – sowohl auf Seiten der Angehörigen als auch der Betroffenen selbst.
Häufig erleben Angehörige zunächst eine Phase des „Nicht-wahr-haben-Wollens“ oder der Verleugnung, bevor sie lernen, die neue Situation zu akzeptieren. Erst durch diese Akzeptanz wird es möglich, angemessen und wertschätzend auf die Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen und ihnen mit Respekt zu begegnen.
Respektvoller Umgang zeigt sich im Alltag durch kleine Gesten, das Ernstnehmen nonverbaler Signale und die Bereitschaft, die Betroffenen in ihrer aktuellen Verfassung anzunehmen, ohne sie zu überfordern oder zu bevormunden. Gerade in Begegnungssituationen wie einem Alzheimer-Café ist es wichtig, offen und empathisch aufeinander zuzugehen, Unsicherheiten zuzulassen und Unterstützung anzubieten, ohne zu urteilen. So entsteht Vertrauen, das die Lebensqualität aller Beteiligten verbessert und den Austausch fördert.
Abgabe 3
Spielen Sie in Dreiergruppen eine Szene nach und zeichnen Sie diese als Video auf: Eine Angehörige sucht im Alzheimer-Café Austausch, trifft aber nur wenige andere. Wie fühlt sie sich? Wie könnte ein Gespräch ablaufen? Welche Unterstützung wäre hilfreich?
Zur Einstimmung liest euch jemand aus eurer Gruppe laut den Erlebnisbericht „Einblick in ein Treffen im Alzheimer Café“ vor.
Wissen erarbeiten
Wissen vertiefen
pdf
1.88 MB
7. Jul 2025, 16:21
Anzahl Seiten: 26
2. SELF-Check
Prüfen Sie das in diesem Modul angeignete Wissen.
Lösen Sie den Test aus Multiple-Choice-Fragen.
- Bei falschen Antworten erhalten Sie am Ende eine Erklärung, warum eine Antwort falsch ist.
- Sie können die Fragen so oft Sie wollen wiederholen.
- Um mit dem nächsten Modul weitermachen zu können, brauchen Sie 100% richtige Antworten.
3. Ausblick
In den nächsten drei Veranstaltungen beschäftigen wir uns mit der Gestaltung von Beziehungen und Teilhabe.
Freuen Sie sich auf Begegnungen mit Expert*innen, die täglich in Demenz-WGs arbeiten, auf Gespräche mit Angehörigen, die ihre Erfahrungen teilen, und auf praktische Übungen, die dir einen Einblick in die Lebenswelt von Menschen mit Demenz ermöglichen.
Das kommende Modul wird uns herausfordern, berühren und manchmal vielleicht auch verunsichern. Aber sie wird uns auch zeigen, wie viel Menschlichkeit, Kreativität und sogar Humor im Umgang mit Demenz möglich sind. Und sie wird uns lehren, dass hinter jeder Diagnose immer noch ein Mensch steht – mit einer Geschichte, die es wert ist, gehört zu werden.