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Beispiele

Im folgenden finden Sie zwei kommentierte Beispiele für Abstracts, welche die im vorherigen Abschnitt beschriebenen Grundsätze illustrieren.

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Beispiel 1: Zusammenfassung eines deutschen Artikels

Im folgenden sehen Sie die Zusammenfassung des Artikels «Schnelle Augenbewegungen und visuelle Fixation bei Kindern mit ADHS» von Folta und Maehler (2011). Sie ist 146 Wörter lang.

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gehört zu den bedeutendsten psychiatrischen Störungen des Kindes- und Jugendalters. Aufgezeigt wird, wie moderne Blickbewegungssysteme helfen, die neurokognitiven Grundlagen der ADHS weitergehend zu erforschen. Exemplarisch wird eine Studie vorgestellt, die kompensatorische Effekte einer Stimulanzien-Medikation auf Fähigkeiten der exekutiven Kontrolle von Kindern mit ADHS untersucht. Dies entspricht der Einführung: Hintergrundinformationen zum Thema wird präsentiert, und die Fragestellung der Studie wird vorgestellt. Wie man sieht, wird hier fast durchgängig die Passivformulierung verwendet, was in deutschen Artikeln sehr gebräuchlich ist, aber den APA- Empfehlungen (die für englische Artikel gelten) widerspricht. Dafür wird die Gegenwart verwendet.
Dazu wurden 11 medikamentös behandelte Kinder mit ADHS im Alter zwischen 7 und 11 Jahren und 21 gesunde Kontrollkinder in einer Zeitreproduktions- und einer Augenbewegungsaufgabe getestet, die entweder eine aktive Inhibition oder eine Ausführung von Prosakkaden erforderte. Dies entspricht dem Methodenteil und enthält Informationen über die Stichprobe sowie die verwendeten Aufgaben. Dieser Teil wird in der Vergangenheitsform geschrieben.
Beide Gruppen zeigten vergleichbar präzise und interferenzstabile Zeitreproduktionen sowie eine vergleichbare Anzahl, Latenz, Amplitude und Dauer von Prosakkaden. Dieser Satz deckt dem Resultateteil ab. Nur das wichtigste Resultat wird präsentiert. Was fehlt, sind Angaben zur Signifikanz.
Auch die Resultate stehen in der Vergangenheit.
Die Ergebnisse lassen eine weitgehende pharmakologische Kompensation von Auffälligkeiten der exekutiven Kontrolle vermuten. Dieser Satz leitet den Diskussionsteil ein, in dem eine erste Folgerung aus den Resultaten gezogen wird. Folgerungen stehen wiederum in der Gegenwart. Typisch ist hier auch eine vorsichtige Formulierungsweise: «Die Ergebnisse lassen ... vermuten» («hedged conclusions», s. auch Kapitel 4).
Jedoch konnte für Kinder mit ADHS unter Medikamenteneinfluss (im Vergleich zu gesunden Kindern) eine signifikant erhöhte Spitzengeschwindigkeit von Prosakkaden beobachtet werden, ... Ein zweites wichtiges Resultat wird berichtet, wieder in der Vergangenheitsform...
... die einen diagnostisch relevanten Augenbewegungs-Parameter darstellen könnte. ... und eine mögliche Perspektive vorgeschlagen, die sich daraus ergibt.
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Beispiel 2: Abstract eines englischen Artikels

Hier nun das Abstract des Artikels «A task-difficulty artifact in subliminal priming» (Pratte & Rouder, 2001), welches 148 Wörter lang ist.

Subliminal priming is said to occur when a subliminal prime influences the classification of a subsequent target. Most subliminal-priming claims are based on separate target- and prime-classification tasks. Because primes are intended to be subliminal, the prime-classification task is difficult, and the target-classification task is easy. To assess whether this task-difficulty difference accounts for previous claims of subliminal priming, ... Umschreibung von Thema und Zweck der Arbeit. Auch im Englischen wird dafür present tense verwendet. Dies geht mitten im Satz über in den...
... we manipulated the ease of the prime-classification task by intermixing long-duration (visible) primes with short-duration (near liminal) ones. In Experiment 1, this strategy of intermixing long-duration primes raised classification of the short-duration ones. In Experiments 2 and 3, prime duration was lowered in such a way that prime classification was at chance in intermixed presentations. ... Methodenteil. Angaben über die Stichprobe fehlen hier allerdings. Hier wird nun zum Teil die Aktivform verwendet (we manipulated, raised, aber auch: was lowered); und alles in der past tense.
Under these conditions, we failed to observe any priming effects; ... Sehr kurz hier der Resultateteil, auch in der past tense, und fliessender Übergang zum...
... hence, previous demonstrations of subliminal priming may simply have reflected a task-difficulty artifact. ... ebenfalls knappen Diskussionsteil, der in diesem Fall im present perfect steht, weil sich die Folgerung auf frühere Studien bezieht. Auch hier typisch die vorsichtige Ausdrucksweise mit «may».